Dumm gelaufen das neue Dumm-Deutsch (und gefährlich), aber das ist Zeitverschwendung, die politische Rationalisierung hat ja auch bereits ‘die Zeit‘ verändert, somit das Da-Sein etc. (im Sommer und im Winter der abendländisch–deutschen Erde) bodenlos – haltlos geworden im Sinn und Sprach-Verständnis der Wahrheit.

 

Aber ..., M.H. sagt es deutlich: “daß bei dieser Gewaltsamkeit das Denken im Spiel sei, weshalb man dem Denken abschwört, statt sich darum zu bemühen, daß das Denken denkender werde.“(S.17) ... soweit das Gedachte1936 und Heute.

 

“Das Ding ist das aisJhtόn, das in den Sinnen der Sinnlichkeit durch die Empfindungen Vernehmbare.“ (S.18)

 

”Das Ding ist ein geformter Stoff. Diese Auslegung des Dinges beruft sich auf den unmittelbaren Anblick, mit dem uns das Ding durch sein Aussehen (edos)2) angeht. “ (S.20)  

... hierzu ist der Begriff der ‘Idea‘ des Panofsky zu denken, 1924.

 

 edos - ist ein wesentlicher Bestandteil des weltlichen Denkens, ein im Wesen ursprünglicher Vorgang des Seins, des Beseelten und Geformten, ein Ursprung des Denkens; zumindest ist ohne ‘eidos‘ keine Sprache ... Der Eidos-Gedanke ist noch ... kein Verständnis der Wahrheit.

 

Allerdings “Die Unterscheidung von Stoff und Form3) ist, und zwar in den verschiedensten Spielarten, das Begriffschema schlechthin für alle Kunsttheorie und Ästhetik.(S.20)

 

In seiner Klärung gelangt M.H. dann dazu, “den Versuch wagen, das Dinghafte des Dinges, das Zeughafte des Zeuges und das Werkhafte des Werkes in den Blick und zum Wort zu bringen.“ (S.26) ... also das Dingliche-Zeugen-wirkt in Wirklichkeit und Wahrheit und ist Eigenschaft im Wesen der Kunst. Davon zu künden wählt M.H.  “dazu ein bekanntes Gemälde von van Gogh, der solches Schuhzeug mehrmals gemalt hat...“ und  “Um dieses Paar Bauernschuhe herum ist nichts, ... , nur ein unbestimmter Raum.“ (S.29)

 

 

Museum Amsterdam; van Gogh hat 1886 in Paris die Schuhe erstanden und in seinem Atelierbild die Lebenswelt sinnhaft als das Bäuerliche-Leben der Arbeit zum Ausdruck gebracht.  M.H. ordnet das Bildnis bäuerlicher Lebenswelt, gleichfalls sinnhaft, einem weiblichen Aspekt der Erde in der Menschen-Welt zu   - als die Schuhe der Bäuerin - :

 “Die Bäuerin auf dem Acker trägt die Schuhe. Hier erst sind sie, was sie sind. ....“ (S.29)

 

 

 

 

 

__________"Das Kunstwerk gab zu wissen, was das Schuhzeug in Wahrheit ist, “ (S.32)_______________

 

.... 1) aisJhtόn (:eistätón), Adj. verb. von asJnomai, durch die Sinne wahrgenommen od. wahrnehmbar, sinnlich.       

... 2) edos [:eidos] von EID W, ID W, ein im Praes. act. ganz ungebräuchliches altes Thema, ... . Die davon abgeleiteten Tempora zerfallen in zwei Abtheilungen, von denen die erste sinnliche u. geistige Wahrnehmung zugleich umfasst, vorzugsweis aber von der sinnlichen Wahrnehmung gebraucht wird,                                              während die zweite nur das geistige Wahrnehmen bezeichnet. ... Die zweite Abteilung bildet edwlon (edos) Bild, Darstellung nach der vollen Gestalt, von Hom. an allg.   

Anm.: ... kommt diesen gemeinsam noch der Begriff des Chi Yün Sheng Tung (Victoria Contag,1950  Die Beiden Steine; Lebens-Odem Lebendiges-Sein)  hinzu, so sprechen wir wohl von Kunst-Werk, nicht aber von seinem Ursprung.

... 3) Stoff, Masse ϋlη [:uhlä] auch für Materie, Material, woraus etwas bereitet wird, der rohe unbearbeitete Stoff;   und Form, Gestalt morj [:morphä] von Pers. u. Sachen, bes. aber von der menschlichen Gestalt. (... daher Morphologie) (S.20) .  F.Passow 1847

Anm.: Morpheus, Sohn des Schlafs, Gott der Träume, eig. Gestalter, Bildner, wegen der Gestalten oder Bilder, die durch ihn in der Seele des Schlafenden entstehen.

 

 

3

 

 Fotonachweis van Gogh

 

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